Gesunde Luftfeuchtigkeit für das Wohnhaus auf der Riederalp im Wallis

«Ich habe die Zuluftdurchlässe des Lüftungssystems als Wandauslässe in unmittelbarer Nähe der Befeuchterspots geplant, wodurch sich eine optimale Verteilung der feuchten Luft in den Räumen ergibt. Das funktioniert vom ersten Tag problemlos bis heute. Ich bin sehr zufrieden.»

Joe Neidhart 

Architekt & Chaletbesitzer



Das Bergchalet

Zum Ende seiner beruflichen Laufbahn hat sich der Schweizer Architekt Joe A. Neidhart aus Luzern einen langersehnten Wunsch erfüllt: Er baute auf der Riederalp im Kanton Wallis (Schweiz) auf rund 2.000 m Höhe ein etwa 250 m² großes Zweifamilienhaus in Passivbauweise mit Blick über die Alpen und auf das Matterhorn, das er seitdem an 20 Wochen pro Jahr selbst bewohnt. Aufgrund der Höhe mit sehr niedrigen Wintertemperaturen und der gleichzeitig geringen Luftfeuchte entschied sich Neidhart für ein nachhaltiges 100-%-Solarthermiehaus für Heizung und Trinkwarmwasser und für ein neues, innovatives System zur kontrollierten Raumluftbefeuchtung.

 
 

Grundlage ist eine optimale Solararchitektur

Das Haus auf der Riederalp wurde im Jahr 2016 fertiggestellt. Der Aufwand für den Bau war enorm, denn witterungsbedingt kann man dort nur von Juni bis November bauen. Besonderes Augenmerk widmete Architekt Neidhart der Wärmeversorgung durch Solarthermie. Was zeichnet bei seinem Haus das Konzept der maximalen Solararchitektur aus?

Auf Höhe des talseitigen Untergeschosses wurden 28 m² hocheffiziente Solarkollektoren mit 60° Neigung installiert. Das Gebäudedach stand für die Solarinstallation nicht zur Verfügung, weil die Dachflächen in den Wintermonaten bis zu 1,5 m hoch mit Schnee bedeckt sind.

Die Solarkollektoren erwärmen das Wasser in einem 10.000 l großen Solar-Schichtenspeicher.


 
 

Von dort aus werden die Fußbodenheizung (Warmwasservorlauf 35 °C), die Trinkwasserentnahme (55 °C) und die vier Meter langen Konvektoren unter den Panoramafenstern mit Wärme versorgt.

Sobald die Temperatur im oberen Teil des Speichers aufgrund einer möglicherweise über längere Zeit zu geringen Solareinstrahlung unter 55 °C absinkt, übernimmt ein automatisch zuschaltender Elektroheizstab als Notheizung die Nacherwärmung des Speicherwassers. 


Hinzu kommen ganzjährige passive Wärmegewinne durch die großen, nach Süden gerichteten raumhohen Panoramafenster in den Wohn- und Schlafräumen.

Ein weiterer Wärmeerzeuger ist ein moderner Kaminofen mit einer vier m² großen Naturstein-Speicherfront und einer Wärmespeicherfähigkeit von etwa acht bis zehn Stunden. Bei Abwesenheit wird die Raumtemperatur auf einen Minimalwert von 16 °C abgesenkt.



Die automatische Belüftung und Befeuchtung

Die Sicherstellung einer ausreichenden Grundlüftung im Gebäude übernimmt eine zentrale Lüftungsanlage mit einer Luftleistung von 500 m³/h. Durch die hocheffiziente Wärmerückgewinnung im Lüftungsgerät wird der Wärmebedarf weiter verringert. Die Raumbefeuchtung als weiteres bauliches Detail wurde kurz vor Baubeginn festgelegt. Das automatische Sicherstellen einer dauerhaften Raumluftfeuchte von mindestens 40% muss wegen der besonderen Lage auf rund 2.000 m Höhe auch bei Abwesenheit erreicht werden, damit folgende Bedingungen erfüllt werden:
 

  • Das Gebäude ist weitgehend aus Holzelementen errichtet. Alle Holzverkleidungen an Böden (Parkett), Wänden und Decken dürfen nicht austrocknen, rissig und brüchig werden. Das heißt, die Befeuchtung zum dauerhaften Schutz der Bausubstanz hat eine hohe Priorität.
  • Es muss für Komfort und Gesundheit eine stets eine ausreichende Luftfeuchte herrschen.
  • Die Tochter ist als Pianistin darauf angewiesen, dass sie hier ein "wohl temperiertes Klavier" mit konstanter Feuchte zur Verfügung hat. Das Haus auf der Riederalp ist quasi auch ein privates Übungsstudio.
  • Die Kombination aus Komfortlüftung und Raumluftbefeuchtung musste so einfach wie möglich sein.


Condair HumiLife – die flexible Raumlösung

Leistungsstärker und individueller betreibbar ist das neue System HumiLife - die flexible Raumlösung, für das sich auch Neidhart für sein Haus entschied. Zentrale Bausteine dieses Systems sind Befeuchterspots, die in den zu befeuchtenden Räumen an der Decke oder an der Wand installiert werden. Mit einem hochpräzisen Sensor wird kontinuierlich die Raumfeuchte gemessen und die Befeuchtungsleistung der Spots so gesteuert, dass die gewünschte, raumweise individuell einstellbare Luftfeuchte konstant gehalten wird.

Das Cloud-basierte Monitoring und die Möglichkeit zur raumweisen Kontrolle und Steuerung der Raumluftfeuchte per Smartphone-App ermöglichen einen sicheren Betrieb und einen höchsten Bedienkomfort. Die Spots mit Durchmessern von nur 11,5 cm (inklusive Designblende) gleichen der Größe von LED-Spots und lassen sich dadurch dezent in jedes Raumkonzept integrieren. Die Spots erhalten ihr Befeuchtungswasser über dünne Wasserleitungen (Ø 9 mm) von der Basisstation.

In dieser wird das Wasser zentral für das gesamte System für eine optimale Hygiene aufbereitet. Eine integrierte UV-Lampe sorgt für die kontinuierliche Entkeimung des Befeuchtungswassers. Hinzu kommt eine ständige Leitwertüberwachung des Wassers und eine tägliche, automatisch ausgelöste Systemspülung. Ein HumiLife-System kann bis zu 20 Befeuchterspots umfassen und diese steuern. Die Leistung pro Spot beträgt 200 g/h, was zur Befeuchtung einer Fläche bis rund 50 m² ausreicht. Die Befeuchtung erfolgt durch das Einbringen von sehr fein vernebeltem Wasser aus den Spots in den Raum, wobei der Wassernebel sofort in der Raumluft verdunstet und sich mit ihr gleichmäßig im Raum verteilt.